Ultragesund oder ungesund –
was du über Grüne Smoothies wissen solltest
Viele Menschen (einschließlich mir) sind heutzutage der Überzeugung, dass Grüne Smoothies gesund, schlank und schön machen. Hier findest du dazu meinen persönlichen Erfahrungsbericht. Dennoch halten sich hartnäckig Gerüchte, die behaupten, Grüne Smoothies würden Unwohlsein verursachen und sogar Übergewicht und Krankheiten (mit-)verursachen. Mit diesem Beitrag möchte ich Licht ins Dunkel bringen und aufklären: Was ist kompletter Unsinn? Und hinter welchen Gerüchten steckt vielleicht sogar ein Fünkchen Wahrheit, das man kennen sollte, um Fehler bei der Zubereitung und beim Verzehr des Grünen Zaubertranks zu vermeiden? Los geht’s:
Die Top Ten der verbreitetsten Irrtümer über Grüne Smoothies
1. Grüne Smoothies machen dick
Diese Aussage stammt daher, dass manche Menschen glauben, in Grünen Smoothies stecke zu viel Zucker. Und sie haben Recht, wenn man die meisten Smoothies aus dem Supermarktregal betrachtet. Diesen werden oft Zucker, Süßungsmittel oder auch industriell hergestellte Fruchtsäfte zugesetzt, was den Gesamtzuckergehalt und die Kalorienzahl in die Höhe treiben kann.
Selbst gemixte Grüne Smoothies, die nur aus reifen (und daher natürlich süßen) Früchten, frischem Blattgrün (im Verhältnis von ca. 50:50) und gutem Wasser bestehen, machen keineswegs dick, sondern helfen im Gegenteil sogar beim Abnehmen! Dadurch, dass beim Mixen (im Gegensatz zum Entsaften) die kompletten Früchte und Blätter verarbeitet werden, bleiben die wertvollen Ballaststoffe vollständig erhalten.
Dieser hohe Ballaststoffanteil hält nicht nur länger satt und kurbelt unsere Verdauung an. Er sorgt auch dafür, dass der Fruchtzuckergehalt abgepuffert wird und nur langsam ins Blut geht, so das Grüne Smoothies sogar meist für Diabetiker bekömmlich sind.
Aber natürlich enthält auch ein Grüner Smoothie ohne Zusätze Kalorien und sollte deshalb entweder eine Mahlzeit oder eine Zwischenmahlzeit ersetzen und nicht zusätzlich zu allen anderen Mahlzeiten getrunken werden.
Wie viel, bzw. wie wenig Kalorien enthält ein großer Grüner Smoothie (0,5 l) mit rein natürlichen Zutaten circa?
Halber Apfel: ca. 50 kcal
Halbe Banane: ca. 45 kcal
Halbe Orange: ca. 50 kcal
2 Handvoll Spinat: ca. 12 kcal
Scheibe Zitrone ca. 7 kcal
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insgesamt ca. 163 kcal
2. Das Smoothie-Trinken lässt die Kaumuskulatur verkümmern
Ein echtes Vorurteil, das von Smoothie-Skeptikern gerne ins Feld geführt wird. Dazu lässt sich – nach Rücksprache mit meinem Zahnarzt – sagen: Es ist völlig unbedenklich eine Mahlzeit am Tag durch einen Grünen Smoothie zu ersetzen und die restlichen Mahlzeiten normal zu essen. Es ist sogar völlig in Ordnung, sich einen Tag – oder mehrere Tage lang – komplett von Grünen Smoothies zu ernähren, um den Körper zu entlasten und vielleicht sogar ein bisschen abzunehmen. Auch beim beliebten Heilfasten wird ja tage- oder sogar wochenlang keine feste Nahrung aufgenommen und nur getrunken, was die Kaumuskulatur unbeschadet übersteht.
3. Grüne Smoothies enthalten kein Eiweiß, deshalb sollte man sie mit Proteinpulver anreichern
Das ist schlichtweg falsch. Grünes Blattgrün enthält einen hohen Anteil an essenziellen Aminosäuren – und dient schließlich auch Weidetieren als natürliche Eiweißquelle. Generell gilt die Faustregel: Je mehr Blattgrün im Smoothie, desto höher ist der Eiweißgehalt. Zusätzliches Eiweißpulver ist im Grünen Smoothie nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv, da es den Verdauungsprozess erschwert und verlängert.
Wer zusätzlich eine extra Portion Eiweiß zu sich nehmen möchte, sollte sich lieber einen Eiweißshake mixen – z. B. mit Banane, pflanzlicher Milch und pflanzlichem Eiweißpulver – und diesen dann als nächste (Zwischen-)Mahlzeit zu sich nehmen.
4. Ein Grüner Smoothie pimpt jede ungesunde Mahlzeit
Ein Grüner Smoothie zu einer Wurstsemmel genossen … führt nicht zur perfekten Nährstoffbalance, sondern höchstwahrscheinlich zu schlimmen Verdauungsproblemen! Zwar kann ein Grüner Smoothie Ernährungssünden ausgleichen und den Körper mit Vitaminen und Vitalstoffen versorgen, die bei der regulären Ernährungsweise häufig zu kurz kommen. Aber um diesen Job erledigen zu können, muss er als Solo-Mahlzeit genossen werden.
Das heißt: Du solltest mindestens eine halbe Stunde, besser noch eine ganze Stunde vorher und nachher nichts anderes essen. Nur so kann dein Körper den Grünen Smoothie vollständig verdauen und all seine wertvollen Inhaltsstoffe verwerten.
Allerdings wirst du wahrscheinlich feststellen, dass sich deine Nahrungsvorlieben verändern, wenn du über einen längeren Zeitraum Grüne Smoothies trinkst. Es kann dir passieren, dass du nach gesundem, frischem Essen „gierst“, statt nach Junkfood und Süßigkeiten.
5. Grüne Smoothies verursachen oft Verdauungsprobleme
Manchmal berichten mir Menschen, sie hätten einen Grünen Smoothie probiert, aber nicht gut vertragen. Sie glauben dann oft, dieses „grüne Zeug“ sei einfach „zu gesund“ für sie. Wenn ich dann genauer nachfrage, stellt sich meist heraus, dass sie einen der folgenden „Fehler“ – oder sogar mehrere in Kombination – begangen haben:
- keinen Abstand zu den anderen Mahlzeiten eingehalten (mindestens eine halbe Stunde)
- stärkehaltiges Gemüse (z. B. Karotten oder Brokkoli), (Pseudo-)Getreide (wie Haferflocken oder Quinoa) oder auch Nüsse oder Proteinpulver in den Grünen Smoothie gemixt – und ihn damit schwer verdaulich gemacht
- eine ungewohnte Menge Wildkräuter verwendet – und damit eine Entgiftungserscheinung provoziert
- als Smoothie-Neuling eine zu große Menge getrunken (einen halben Liter oder mehr) – und mit der ungewohnten Ballaststoffmenge das Verdauungssystem überfordert
Der Grüne Smoothie ist ein hochwirksamer Gesundheits- und Verdauungsbooster, wenn man folgende „Regeln“ beachtet:
- Genieße deinen Grünen Smoothie als Solo-Mahlzeit.
- Trinke den Grünen Smoothie langsam und in kleinen Schlucken, die du gut einspeichelst.
- Starte mit kleinen Mengen, um dein Verdauungssystem an Grüne Smoothies zu gewöhnen.
- Halte dich an das Grüne Smoothies-Reinheitsgebot und verwende nur grüne Blätter, vollreifes Obst und gutes Wasser als Zutaten.
- Halte – gerade am Anfang – die Zahl der Zutaten begrenzt und kombiniere nur wenige Sorten Blattgrün und Obst miteinander.
- Verwende Wildkräuter zu Beginn nur in homöopathischen Dosen, da sie eine starke Wirkung haben können
6. Grüne Smoothies machen nicht satt
„Ich habe um 7 Uhr einen Grünen Smoothie als Frühstück getrunken und um 10 Uhr hatte ich schon wieder Hunger.“ Meine Antwort darauf lautet: „Das wäre dir vermutlich auch passiert, wenn du ein Croissant oder sogar ein Müsli gefrühstückt hättest.“
Grüne Smoothies sind kein Wundermittel, die den ganzen Tag lang satt halten. Sie sind eine gesunde, ballaststoffreiche Mahlzeit, die dich (je nach Menge) für zwei, drei oder auch vier Stunden gut nährt und sättigt. Und dass du danach wieder Hunger bekommst, ist völlig normal.
7. Grüne Smoothies sollte man nur morgens trinken
Es hat tatsächlich einen großen Vorteil, das Frühstück durch einen Grünen Smoothie zu ersetzen: Der Magen ist noch leer und der Smoothie kann optimal verdaut werden, bevor die nächste Mahlzeit folgt. Auch für Menschen, die frühmorgens noch nichts runterbringen, ist der Smoothie ideal. Denn er kann dann am Vormittag, wenn der Hunger kommt, auch gut am Schreibtisch getrunken werden.
Aber genauso gut eignet sich der Grüne Smoothie als leichtes, energiespendendes Mittagessen, gerade wenn man mittags wenig Zeit hat. Und wer über die Mittagszeit unterwegs ist, kann den Grünen Smoothie einfach mitnehmen und immer mal wieder einen Schluck nehmen. Die berüchtigte Müdigkeit nach dem Mittagessen bleibt damit garantiert aus!
Darüber hinaus ist der Grüne Smoothie auch ein genialer Vormittags- oder Nachmittagssnack – und ein Regenerationsbooster nach dem Sport. Es gibt kein Dogma, wann du deinen Grünen Smoothie trinken solltest. Du kannst ihn immer dann genießen, wenn er in deinen Tagesrhythmus passt.
8. Man muss mindestens einen halben Liter Grünen Smoothie trinken, um eine Wirkung zu spüren
Auch hier gilt: Es gibt kein „Muss“. Das persönlich richtige Maß lässt sich nur Ausprobieren herausfinden. Es ist davon abhängig, wie viel Rohkost du sonst in deinem Alltag verzehrst und verträgst, welche Bedürfnisse dein Körper im Moment hat – und von vielen anderem Faktoren.
Übrigens: Der Grüne Smoothie entfaltet bereits in kleinen Mengen eine positive Wirkung! Denn er ist frische, lebendige Nahrung, die voller Vitamine und Vitalstoffe steckt. Und er ist die Extraportion Rohkost, die dir dabei hilft, die empfohlene Tagesmenge von 5 Portionen Obst und Gemüse zu erreichen.
Du kannst dich also in aller Ruhe an die für dich optimale Menge herantasten – und die kann durchaus an verschiedenen Tagen unterschiedlich sein. Als Faustregel gilt: Starte mit einer kleinen Menge (maximal 250 ml) – und wenn du das gut verträgst, kannst du die Menge langsam steigern.
9. An Tagen, an denen man einen Grünen Smoothie trinkt, sollte man auf Kaffee und Süßigkeiten verzichten
Nein, das ist Quatsch. Jeden Tag, an dem du einen Grünen Smoothie trinkst, machst du damit dir selbst und deiner Gesundheit ein Geschenk. Du brauchst dafür auf nichts verzichten, weder auf den Morgen- oder Nachmittagskaffee, noch auf ein Stück Kuchen oder ein Stück Schokolade. Trink’ deinen Grünen Smoothie und lebe weiter wie bisher.
Vielleicht stellst du im Lauf der Zeit fest, dass du weniger Kaffee oder weniger Süßes brauchst als früher. Und vielleicht hast du auch weniger Lust auf Fleisch, Fertiggerichte oder Junkfood. Denn das regelmäßige Trinken der Grünen Smoothies stößt oft eine sanfte Transformation unserer Vorlieben und Ernährungsgewohnheiten an. Aber diese Entwicklung solltest du nicht erzwingen – lass sie einfach kommen. Ganz nach dem Motto: Drink Green Smoothies and keep calm.
10. Grüne Smoothies können Nierensteine verursachen
Dies ist die massivste Kritik, die gegen Grüne Smoothies ins Feld geführt wird – aber die Ursache-Wirkung-Relation stimmt so nicht. Tatsache ist: Manche grünen Blattgemüse wie Mangold, Spinat, Portulak und Sauerampfer enthalten viel Oxalsäure. Und manche Nierensteine bestehen aus dem Calciumsalz der Oxalsäure. Aber allein daraus abzuleiten, dass der (regemäßige) Verzehr von Grünen Smoothies automatisch zu Nierensteinen führt, ist Unsinn.
Denn Nierensteine entstehen vor allem dann, wenn man zu wenig Wasser trinkt, zu wenig kalium- und magnesiumhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, zu viel tierisches Eiweiß sowie zu viel Salz isst, eine geschädigte Darmflora hat und an starker Übersäuerung leidet.
Grüne Smoothies hingegen wirken diesen Risikofaktoren sogar entgegen.
Denn sie:
- enthalten viel Wasser
- beinhalten meist Obst und Blätter mit hohem Kalium- und Magnesiumgehalt
- sind eine basische Mahlzeit, die der Übersäuerung entgegenwirkt
- wirken entwässernd und unterstützen die Nierenfunktion
- unterstützen eine gute Darmflora
- sind tiereiweiß- und salzfrei
Trotzdem sollte man darauf achten, beim Smoothie-Mixen regelmäßig zwischen Oxalsäure-reichen (z. B. Spinat oder Mangold) und Oxalsäure-armen Blattgrünsorten (z. B. Feldsalat oder Römersalat) abzuwechseln.
Und dann gibt es noch einen Trick, den man kennen sollte: Einfach ein Stück Zitrone oder etwas frisch gepressten Zitronensaft mit in den Mixbehälter geben. Denn Zitronen enthalten von allen Zitrusfrüchten die höchste Konzentration an Citraten. Und diese Citrate binden Säuren – wie die Oxalsäure – und haben zudem einen basischen Effekt auf unseren Organismus.
Übrigens: Die Grünen Smoothies von GREENADAYS enthalten immer frische Zitrone – zur Abrundung des Geschmacks – und als Oxalsäure-Hemmer.
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